Perfektes Date auf Umwegen by Susan Hatler

Perfektes Date auf Umwegen by Susan Hatler

Autor:Susan Hatler [Hatler, Susan]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Hatco, Inc.
veröffentlicht: 2014-08-29T22:00:00+00:00


Kapitel sechs

Am nächsten Morgen stand ich mit meiner Hand an der Tür von ABSOLUT FIT und war unfähig, sie zu öffnen, obwohl es fünf Uhr dreißig früh und eisig kalt hier draußen war.

Mein Kopf war noch völlig durcheinander von den Ereignissen des letzten Abends. Kaitlin hatte sich mit meinem Ex-Freund verlobt und bat mich, ihre Brautjungfer zu sein – ich schwöre, dass sie das Wort ,Jungfer‘ betont hatte, um mir damit hinzureiben, dass ich noch Single war. Hatte sie denn keine beste Freundin oder eine Friseuse oder irgendjemanden sonst, den sie fragen konnte? Jemand, der den Bräutigam-in-nacktem-Zustand noch nicht gesehen hatte?

Noch schlimmer war, dass ich Erica acht Nachrichten hinterlassen hatte und sie immer noch nicht zurückgerufen hatte. Mit all der angestauten Anspannung musste ich nun reingehen und Matt gegenüberstehen. Während all meiner Jahre bei ABSOLUT FIT hatte ich mich niemals gefürchtet, zur Arbeit zu gehen. Doch heute kostete es mich große Überwindung, die Eingangstür aufzuziehen und in die Wärme der Lobby hineinzugehen.

Matt saß auf seinem angestammten Platz und las ein dickes Buch mit einem verblichenen grauen Festeinband.

Mir drehte sich der Magen um, als hätte ein Teil von mir nicht erwartet, dass er hier sei. Als wäre eine hitzige Diskussion mit Melanie Porter genug, um sich krank melden zu müssen nach einem Jahr, in dem er nicht einen Tag gefehlt hatte. Großartig! Ich würgte.

Ich trat auf den Empfangstisch zu und ließ meine Tasche zu Boden fallen. „Guten Morgen.“

„Morgen.“ Seine Stimme war ausdruckslos, weder freundlich noch ärgerlich, aber er schaute von seinem Buch nicht auf.

Schlechtes Zeichen. Ich schluckte den Klumpen in meiner Kehle, nahm meine Tasche und ging am Tresen vorbei.

„Was ist das Wort?“, fragte er.

Ich hielt an, vor Tränen konnte ich nichts mehr sehen. „Das Wort?“

Matt klappte das Buch zu und schaute nicht mehr desinteressiert drein. Er sah verletzt aus. „Nachdem du mir ein Jahr lang jeden Tag das Losungswort gegeben hast, glaubst du, dass du nun hier vorbeigehen kannst, ohne eines auszusuchen?“

Ich biss mir auf die Lippe. „Du redest mit mir!“

„Offensichtlich schon.“ Diesmal war sein Ton etwas lockerer. Nicht ganz freundlich, aber es schien so, als würde er es versuchen.

Meine Augen brannten, und ich blinzelte schnell, um die Tränen zu unterdrücken. „Matt, ich bin . . .“

„Das Wort, Mel.“ Er schien sich unbehaglich zu fühlen und schüttelte den Kopf. „Nur ein Wort!“

Ich holte tief Luft, da ich wusste, was ich sagen musste. „Matt, es tut mir leid.“

Er starrte geradeaus. „Das sind vier Wörter. Wir brauchen nur eins.“

Ich musste lächeln. „Heißt das, dass mir vergeben ist?“

„Vergeben?“ Matt beugte sich vor und trommelte mit den Fingern auf der Theke. „Das ist zwar ein Wort, aber kein sehr einfallsreiches.“

„Danke, Matt. Du weißt ja nicht, wie sehr ich . . .“ Ich beugte mich über die Theke, und meine Hände streiften zufällig seine.

Einen Moment erstarrte er, dann wich er vor mir zurück. „Das sind ein Haufen Wörter. Ich glaube fast, du hast vergessen, wie das Spiel geht.“

Es gab mir einen schmerzhaften Stich, dass er bei meiner Berührung zurückgezuckt war, aber das hatte ich verdient. Wenigstens redete er mit mir.



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